Jahrgangsreport 2018

in dh.WeinBlog

Der ‚Oechslekönig‘

Der 2018er Jahrgang trägt zurecht den Taufnamen ‚Oechlsekönig‘, den die Pfälzer Weinhoheiten ihm gegeben haben. Seine Weißweine überzeugen durch intensive Aromen und moderate Säure. Für maßvolle Alkoholgehalte war vor allem ein wohl bedachter Leseplan verantwortlich. Das Jahr wartet außerdem mit farbintensiven und vollreifen Rotweinen auf. Es ist ein eleganter Jahrgang mit einnehmender Mineralik, klarer Struktur und viel aromatischem Charme. Seine Weine sind fein, filigran, frisch und aromatisch reif mit wunderschöner Balanace und Harmonie. Und nicht nur die Güte der Trauben ist ausgezeichnet, auch  in punkto Menge erweist sich der 2018er Jahrgang für uns Winzer als sehr erfreulich.

Spannend blieb es jedoch das ganze Jahr über. Die Temperaturen im Monat April lagen 5 °C über dem langjährigen Mittel und auch der Mai war außergewöhnlich warm. Die Rebblüte setzte deshalb sehr früh ein und ging zügig und gleichmäßig von statten. Das führte später zur gleichmäßigen Ausreifung der Trauben und war ein großes Plus. Auch die Niederschläge im Mai waren sehr ergiebig, so dass die Trauben trotz der trockenen Sommermonate einen sehr guten Start hatten. Die Entwicklung verlief so zügig, dass manch einer mit den Heftarbeiten nicht nachkam. Im Juli setzte dann eine regelrechte Hitzewelle mit Temperaturen über 36 °C ein. Die Schädigung der Trauben durch Sonnenbrand hielt sich aber dankenswerterweise in Grenzen. Die Weinlese startete dann so früh wie noch nie: Die ersten Traubenscheren klapperten bei uns am 29. August. Weil der September trocken und die Trauben gesund blieben, verlief die Lese aber ruhig. So konnten wir uns während der fünfwöchigen Lesezeit auch mal eine Lesepause gönnen.

2018 bewegte die Menschen in Deutschland außerdem die Diskussion um Dieselfahrverbote. Dem voraus ging ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im Februar, das Dieselfahrverbote zur Bekämpfung der vielerorts deutlich zu hohen Stickstoffbelastungen erlaubt hatte. Im Mai kündigt US-Präsident Donald Trump das Atomwaffenabkommen mit Iran. Im gleichen Monat greift die Europäische Datenschutz-Grundverordnung zur Vereinheitlichung und Stärkung der Verbraucherrechte. Und am Ende des Jahres werden die Brexit-Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der EU ergebnislos vertagt.

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